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75 Jahre DLRG Rotenburg 1932 - 2007

Im Jahre 1911, als dieses Foto einer Idylle am Bullensee entstand, ertranken in Deutschland jährlich etwa 5000 Menschen.
Im Jahr darauf, am 28. Juli 1912 geht im Ostseebad Binz auf Rügen ein sonniger Tag dem Ende zu. Viele Ausflügler, Badegäste und Schaulustige warten auf dem Bootssteg auf die Abfahrt des Bäderdampfers "Kronprinz Wilhelm", als krachend und berstend die Anlegestelle trichterförmig in sich zusammenbricht. Gellende Schreie, Kinder, Frauen und Männer werden mitgerissen, 16 Menschen ertranken an diesem Tag.
Aus diesem Unglück wuchs die humanitäre Idee: Schwimmen lernen, Retten lernen.
Am 19. Oktober 1913 fand die Gründung der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Leipzig statt. Die DLRG ist heute mit weit über 900 000 Mitgliedern und Förderern die weltweit größte, ehrenamtliche Wasserrettungsorganisation.

Von einer DLRG war nach dem 1. Weltkrieg in Rotenburg kaum etwas bekannt.
Die Wümme bot mit ihrer reißenden Strömung und ungenügender Tiefe keine Gelegenheit für den Schwimmsport im heutigen Sinne. Selbstverständlich ist unter den gegebenen Verhältnissen geschwommen worden. Der Badeverein "Wümme" hatte hinter der Eisenbahn eine abgeschlossene Badestelle in der Wümme geschaffen und in der Nähe gab es eine Öffentliche Badeanstalt mit einem ausgehobenen Schwimmbecken für Nichtschwimmer.

Der Bullensee war noch nicht entdeckt, er galt mit seinen "Strudeln" und "Untiefen" als gefährlich und wurde nur von einigen Unentwegten aufgesucht.
Dieser Zustand änderte sich, als im Sommer 1932 eine Ortsgruppe der DLRG gegründet wurde.
Angeregt vom Lehrer Adolf Rinck leitete der Lehrscheininhaber Wegener vom Landesverband Hannover den ersten Rettungsschwimmerlehrgang am Bullensee mit 53 Teilnehmern. Ein zweiter Lehrgang im Spätsommer folgte und daran anschließend die Gründung der Ortsgruppe Rotenburg.
Der erste Vorsitzende und Technischer Leiter war Johann Bleckwedel.

1933 wurde im Bullensee der Bau eines Laufsteges mit abschließenden 3m-Sprungturm mit Zuschüssen des Bezirkes und des Landesverbandes durchgeführt. Mit diesem Bau nahm die Schwimmerei einen guten Aufschwung. Die Schulen veranstalteten hier die Schwimmwettkämpfe. Lehrgänge für Nichtschwimmer förderten für die Zukunft gesehen das Rettungsschwimmen.

Nach dem Bau des Rotenburger Freibades Ende der 30er Jahre verlagerte sich der Schwimm- und Ausbildungsbetrieb nach Rotenburg.

Daß auch während der Kriegszeit weiterhin Rettungsschwimmer ausgebildet wurden belegt dieser Grundschein-Ausweis, ausgestellt im Jahre 1941.

Etwa 1940 zog Franz Wiese nach Rotenburg und war neben seiner Aufgabe als Schwimmmeister im neuen Freibad auch der Aktivposten der DLRG-Ortsgruppe. Er war nicht nur für die Ausbildung verantwortlich, sondern kümmerte sich auch um  die Finanzen der Ortsgruppe.
Improvisation war oft vonnöten: mit einer Holzstange leistete er Hilfestellung bei der Schwimmausbildung, für die Tieftauchübungen bastelte er einen Holzkasten, den er mit Steinen füllte.
Seinen DLRG-Lehrschein hatte er schon 1930 gemacht.
Franz Wiese war bis 1961 der einzige Lehrscheininhaber der Ortsgruppe.               

Im Jahre 1962 gab es einen Wechsel in der Führung der Ortsgruppe. Seit der Gründung 1932 war der Lehrer Johann Bleckwedel erster Vorsitzender . Er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt und wurde 1971 mit der selten verliehenen goldenen Ehrennadel mit Eichenkranz ausgezeichnet.

1962 wurde der Arzt Dr.Gertrolf Ernsting - seit 1959 Technischer Leiter - zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er leitete die Ortsgruppe bis 1977.
Im übergeordneten Bereich war er zudem als Vorsitzender des DLRG-Bezirks und als Arzt im Landesverband tätig.   

1966 wurde mit dem Bau der Blockhütte erstmals eine feste Station für die Wachmannschaft am Bullensee geschaffen. Das THW führte den Bau durch, das Material zahlte der Landkreis. Zwei Jahre zuvor baute das THW bereits einen Bootsanlegesteg für den Wachdienst. Der Badebetrieb am Bullensee nahm immer mehr zu, auch durch den Ausbau der Verbindungsstraße B440 - Kirchwalsede (1962), die direkt am See vorbeiführte.
In Rotenburg eröffnete das neue Freibad (1965). In den Wintermonaten konnte die OG im Lehrschwimmbecken der Stadtschule trainieren.

1965/1966 gab es das erste Fahrzeug für die Ortsgruppe, ein VW-Bus T2 (noch mit dem alten Rotenburger Kennzeichen ROH-P 874).

 

 

Auch wurde ein Motorboot beschafft und "Möwe" getauft.

1972 wurde der inzwischen schrottreife Bus gegen einen Opel Blitz ersetzt. Ein Jahr später wurde das Motorboot ausgetauscht. Das neue Boot wurde Möwe II getauft.
In Rotenburg wurde 1974 das Hallenbad eröffnet, sodaß es jetzt auch im Winter gute Trainingsmöglichkeiten gab.

1975: Die alte Bullenseestraße, die direkt am See vorbeiführte, wurde durch die neue Umgehungsstraße mit Zubringer und großem Parkplatz ersetzt. Die alte Heideschänke, 1924 erbaut, wurde abgerissen. Am See waren in den Ferien täglich Tausende Badegäste. Unzählige Erste Hilfe-Leistungen, Bootsbergungen, aber auch Krankentransporte und sogar Lebensrettungen wurden in den Folgejahren durchgeführt.

Der Opel Blitz war nur eine Übergangslösung: ein neuer VW-Bus (ROW-L 352) wurde beschafft und so umgebaut, dass er als Behelfskrankenwagen genutzt werden konnte.

 

An der Blockhütte wurde eine Garage für das Boot angebaut und das THW baute einen neuen Steg mit Turm.

1977 gab es wieder einen Führungswechsel: Dr. Ernsting, inzwischen Bezirksvorsitzender, trat ab. Neuer Vorsitzender der Ortsgruppe wurde der bisherige technische Leiter Rolf Schreiner.
In den folgenden Jahren wurde die OG in den erweiterten Katastrophenschutz aufgenommen. Hochwertige Funkgeräte wurden angeschafft, um die Verbindung mit den Wachgängern  am Bullensee zu sichern.
1982 wurde ein Stromaggregat beschafft, sodaß es in der Blockhütte erstmalig nach dem Bau 1964 auch elektrischen Strom gab.
1982 erfolgte die Feier zum 50. Jubiläum der Ortsgruppe.

1983 der nächste Wechsel: Rolf-Dieter Goedeken wird erster Vorsitzender.  

 

 

 

 

1984 wird ein neues Motorboot beschafft  und zu Ehren des ehemaligen Vorsitzenden „Dr. Ernsting“ getauft.

1987: Im Zuge der neuen Nordumgehung von Rotenburg ist der Weichelsee entstanden. Für die DLRG wurde dort eine Wachstation gebaut. 

Für dieses zweite Wachgebiet wurde ein zweites Motorboot (Hünke-Schale) beschafft, das - wie das Boot aus den 70ern - ebenfalls Möwe II getauft wurde.

 

 

 Das alte Einsatzfahrzeug wurde durch einen neuen Bus (ROW-TT 4) ersetzt.

Die Wachaufgaben an zwei Seen konnte nicht mehr durch die Ortsgruppe alleine geleistet werden. Der Bullensee wurde daher als erster Binnensee überhaupt in den Zentralen Wasserrettungsdienst aufgenommen und bis 2002 zeitweise von Rettungsschwimmern aus verschiedenen Ortsgruppen bewacht.
Am Weichelsee wurde die OG durch die andere Ortsgruppen im Umkreis unterstützt. Allerdings war der Badebetrieb entgegen den Erwartungen am Weichelsee sehr gering, sodaß dort nach einigen Jahren der Wachdienst eingeschränkt wurde und sich nur noch auf Veranstaltungen konzentrierte.-

Die Blockhütte am Bullensee wurde in den 90ern an das Wasser- und an das Stromnetz angeschlossen.

Natürlich sind unsere DLRG-Kräfte nicht nur an den Seen und im Schwimmbad präsent. So war die Ortsgruppe zum Beispiel im Jahre 2002 selbstverständlich auch mit im Einsatz, als Teile von Rotenburg und Umgebung unter Wasser standen.

2003 wird das Einsatzfahrzeug, das 15 Jahre in der Ortsgruppe seinen Dienst getan hat, durch einen gebrauchten T4-Bus ersetzt (ROW-WR 51). Das neue Fahrzeug wird mit Blaulicht und BOS-Funk ausgestattet.

Umfangreiche Umbauten und Reparaturen am Bullensee kennzeichnen die letzten beiden Jahre: Für das Blockhaus wurde ein Abwasseranschluß gelegt, es wurde erstmalig eine Nasszelle im Blockhaus eingerichtet, die Elektroinstallation wurde neu gelegt, das Dach wurde neu gedeckt und der Steg wurde in großen Teilen erneuert und restauriert.

Neben dem Wachdienst und dem Training gab und gibt es natürlich noch jede Menge übergeordnete Ausbildungen, dazu unzählige Veranstaltungen für Jugendliche und Erwachsene (teilweise schon traditionell wie Kohltour, Aller-Rallye, Eisschwimmen, Kinderferienprogramm, Grillen zum Saisonbeginn und –abschluß) und vieles mehr.

Die Personen wechseln im Laufe der vielen Jahre, aber die Idee bleibt:

 

DLRG - Freie Zeit in Sicherheit!

Chronik auf CD

Hinweis: Hier wurden nur wenige Ereignisse dargestellt. Es gibt eine umfangreiche, sehr detaillierte Chronik bis 2007 auf CD, dazu viele Fotos und Presseberichte.
Ab dem Jahr 2006 wurde für jedes Jahr eine Jahres-CD/DVD erstellt mit einer bebilderten Präsentation, vielen Fotos, Presseberichten und z.T. auch Videos.
Bei Interesse bitte Email schreiben (Abgabe nur an Mitglieder).

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